Teilnahme Chartwell Consulting Debottlenecking Workshop in Karlsruhe


Chartwell Consulting Debottlenecking Workshop

Am 23. Januar 2020 nahmen wir am Chartwell Consulting Debottlenecking Workshop in Karlsruhe teil.

In dem zweistündigen interaktiven Workshop galt es, Strategien zur Produktionssteigerung in einem mehrstufigen Produktionsprozess zu entwickeln, in Gruppen zu diskutieren und abschließend die Effizienz und Durchführbarkeit zu evaluieren. Zu Beginn stellten Michaela Gratzfeld und Gustav Keppler das Karlsruher ISPE Student Chapter den Teilnehmern vor. Daraufhin wurde uns das Unternehmen Chartwell Consulting von den Chartwell Mitarbeitern präsentiert.


Chartwell Consulting ist eine Unternehmensberatung, die anderen Firmen dabei hilft, verborgenes Potenzial in deren Betriebsabläufen freizulegen und schnell in operative und finanziell messbare Verbesserungen zu verwandeln. Hierfür kümmert sich ein sorgfältig ausgewähltes Team um den Kunden, dabei gliedert sich die Beratung in mehrere Teiloperationen:
Beurteilung (1-2 Wochen): Der Umfang der Möglichkeiten im Unternehmen wird beurteilt, indem eng mit den Firmenmitarbeitern zusammen gearbeitet wird, um die bestehenden Hindernisse und Leistungsgrenzen zu verstehen.


Pilot (1-2 Monate): Es wird sich mit Vertretern aus allen Abteilungen der Firma ausgetauscht, um während eines Pilotprojektes zu demonstrieren, wie viel Potenzial vorhanden ist.


Projekt (2-6 Monate): Mit ergebnisorientierter Methodologie versucht das Team mehr Ergebnisse und Profit zu erzielen. Dabei wird das restliche Unternehmen im Veränderungsprozess vom Team geleitet.


Nach Beendigung der Beratertätigkeit: Es wird sich um andauernde Veränderung und nachhaltige Wirkung bemüht, um den Status Quo der gesteigerten Produktivität beizubehalten.
Chartwell Consulting gibt es seit etwa sechs Jahren und ist weltweit tätig. Die etwa 50 Mitarbeiter sind unter anderem auf den Standorten Berlin (Deutschland), London (England) und Boston (USA) verteilt.

Für den Workshop haben die Chartwell Mitarbeiter ein Programm ausgearbeitet, in dem es darum ging, anhand einer Case Study mögliche Bottlenecks zu finden, etwaige Strategien zur Leistungsverbesserung auszuwerten und diese sinnvoll einzusetzen. Die Case Study umfasste einen chemischen Prozess mit anschließender Aufbereitung des entstandenen Produkts. Anhand verschiedener Parameter (z.B. Prozessgeschwindigkeit, Prozessauslastung, …) galt es, in Dreier-Gruppen den geschwindigkeitlimitierenden Schritt („Bottleneck“) zu erarbeiten. Anschließend wurden von den Chartwell Mitarbeitern die Lösungsansätze präsentiert, die z.B. von der zu beratenden Firma bereit gestellt werden. Hierbei ging es darum, die Effektivität der Lösungsansätze auszuwerten. Die Schwierigkeit gestaltete sich darin, dass nur begrenzte Informationen bezüglich Ursache und Wirkung vorhanden waren. Z.B. zur Steigerung der Effektivität der Reaktorheizung kann die Kühlschlange des Wärmetauschers gesäubert werden mit dem Ziel, den Wärmedurchgangskoeffizienten zu verbessern, um den Reaktor schneller aufzuheizen.

Jedoch liegen keine Messergebnisse des Wärmedurchgangskoeffizienten vor und sowohl die Zeit der Mitarbeiter, als auch die entsprechenden technischen Voraussetzungen zur Messung sind nicht vorhanden. Somit musste mithilfe weiterer Überlegungen erarbeitet werden, ob sich nicht andere Parameter ebenfalls positiv auf die Produktionssteigerung auswirken, wie z.B. die Temperatur, die an den Ein- und Ausgängen mit Temperaturfühlern gemessen werden kann.

Daraufhin konnte anhand von Temperaturprofilen im Reaktor und in den Kühlschlangen abgeschätzt werden, dass eine Säuberung nicht den gewünschten Effekt der Prozessleistungssteigerung hat. Aber hilft vielleicht eine größere Durchflussrate in den Kühlschlangen mithilfe eines neuen Ventils oder ein anderes Durchflussmedium? Diese und weitere Strategien zur Verbesserung der Produktivität wurden ausführlich beleuchtet und ausgewertet. Außerdem musste abgeschätzt werden, welche Optimierung am besten ist, wenn alle Methoden dem Leistungsanstieg dienen.


Neben den wissenschaftlichen Aspekten wurden den Teilnehmenden ebenfalls die firmenpolitischen und sozialen Gegebenheiten eindrücklich nahe gelegt. Denn nicht jeder zuständige Mitarbeiter steht immer zur Verfügung oder hat Zeit, sich um Probleme bei der Strategieentwicklung zu kümmern (wie z.B. Kenndaten abfragen, neue verbesserte Maschinenbauteile aus dem Lager holen, …). Außerdem muss auf eine anständige Kommunikation und dem adäquaten Umgang mit den Kunden Rücksicht genommen werden, dabei kam es zum Einen auf die nötige Vereinfachung der Problemstellung und zum anderen auf die zielgenaue Fragestellung zur Bewältigung der Methodenentwicklung an. Dies wurde durch die hochwertigen schauspielerischen Künste der Chartwell Mitarbeiter untermalt (z.B. wie geht man mit einem schlecht gelaunten Head of Engineer, der nicht immer freiwillig mit Rat und Tat zur Seite steht, um?). Währenddessen wurden auch immer wieder Tipps im Umgang mit den Kunden oder Problemen besprochen, desweiteren wurde die Gruppendynamik der Workshop-Teilnehmer gefördert, da etwaige Problematiken gelöst und Lösungen zusammen erarbeitet wurden.


Nach einem abschließenden Gespräch seitens Chartwell und dem durchwegs positiven Feedback der Teilnehmer war der Debottlenecking-Workshop nach gut zwei Stunden beendet. Ein herzliches Dankeschön gilt den Chartwell Consulting Mitarbeitern für das sorgfältig ausgearbeitete Programm und das Engagement bei der Durchführung des Workshops und Michaela Gratzfeld und Gustav Keppler, die das Event organisiert haben. Wir freuen uns auf weitere spannende Zusammenarbeit mit Chartwell.

Euer Maximilian Ell

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