Wir auf der Reinraummesse
Lounges in Karlsruhe


Wir gestalteten eine Podiumsdiskussion

Ein erfolgreiches wie neuartiges Event hat das ISPE Student Chapter Karlsruhe im Rahmen der Lounges gemeistert.

Zum Thema:

„Herausforderungen für Anlagen und Mensch im Fokus Industrie 4.0“

haben Frau Pia Graf (M. Sc. Chemieingenieurwesen) und Frau Patrizia Gartner (Vorstand ISPE SC KA und M. Sc. Bioingenieurwesen) im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Thematik in Bezug auf das brandaktuelle Gebiet der Zell- und Gentherapie eingeführt und mit Teilnehmern aus der Industrie diskutiert.

Als Gäste begrüßen durften wir Herrn Dr. Michael Atzor (ehem. Project Management and Engineering for Pharmaceuticals and Biopharmaceuticals bei Bayer) sowie Herrn Dirk Steil (Geschäftsführer von Becker Reinraumtechnik). Mit beiden Experten wurden kontrovers Herausforderungen, Ziele und Zukunftspotentiale der Zell- und Gentherapie sowie der Reinraumtechnik erläutert.

Angesprochen wurden die vier klassischen Ziele der Produktion im Zeitalter von Industrie 4.0:
Kosten senken, Zeit reduzieren, Qualität sicherstellen und Flexibilität der Produktion ermöglichen.

Betont wurde die Wichtigkeit Kosten zu senken, um Zell- und Gentherapien der Breite der Gesellschaft zugänglich zu machen. Dazu ist eine übergeordnete Zusammenarbeit aller Firmen zwingend notwendig. Das Konkurrenzdenken muss hier in den Hintergrund gestellt werden und der übergeordnete Zweck, dem Wohle der Gesellschaft zu dienen, fokussiert werden, so Dr. Atzor. Technisch würde sich ein übergeordnetes Netzwerk mittels Sharing Datenplattform und firmenübergreifenden Konzepten realisieren lassen.

Eine weitere Herausforderung ist die Entwicklung der individuellen allogenen Zelltherapien zu beschleunigen. Enabler sind modulares Equipment, der Einsatz von I4.0 Tools, darunter fallen Anlern- und Assistenzsysteme zur Unterstützung der Operatoren, Digital Twins zur Anlagen- und Prozessplanung sowie BIM (= Building Information Modeling) zur integrierten Fabrikplanung inkl. Schnittstellen zu Lieferanten und Kunden. Letzteres ist vor allem in der Reinraumplanung entscheidend, laut Experte Dirk Steil. Die konsequente Einführung von PAT (= Process Analytical Technology) ist ebenso Voraussetzung für eine schnelle Entwicklung. Zudem muss eine enge Zusammenarbeit der Firmen mit der FDA und den Behörden stattfinden, um die Prozesse frühzeitig zu validieren und die Qualität sicherstellen zu können. Für den Menschen ergeben sich durch die neuen Technologien eine Vielzahl an Herausforderungen: So ist qualifiziertes Personal gefragt, das auch wechselnden Operatoraufgaben nachkommen kann. Interne Personalschulungen aber auch vor allem das Verständnis für die Vorteile der neuen Technologien sollten durch Workshops gefördert werden.

Die Veranstaltung war mit ca. 30 Leuten sehr gut besucht, das Feedback durchwegs positiv.

Die ISPE war ebenfalls mit einem Informationsstand über die drei Tage auf den Lounges vertreten und nutzte die Möglichkeit, seine Mitgliederkreise ausweiten.
Wir bedanken uns für die tolle Möglichkeit bei den ISPE YPs, sowie für die spannenden Beiträge von Herrn Dr. Atzor und Herrn Steil.

Eure Patrizia Gartner
(Vorstand ISPE SC KA)

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